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Wildtiere vor dem Mähtod retten

Bei einem Treffen am Hof Fockenbrock im Juli verteilte der Hegering Wildretter an Landwirte und Lohnunternehmer, so dass sie jetzt in Telgte und Westbevern großflächig beim Mähen zum Einsatz kommen können. Die Wildretter sind eine sehr effektive Ergänzung aller anderen Maßnahmen zum Schutz der Wildtiere vor dem Mähtod, die die Landwirte und Jäger durchführen. Bei dieser Gelegenheit wurde das Thema näher erörtert und Erfahrungen ausgetauscht, Die Aktion wurde vom Hegering und von privaten Spendern finanziert.

Alfons Rüter gehört als Lohnunternehmer bereits zu den ersten, die einen "Wildretter" angebracht haben und somit auch einen Betrag zum Schutz unseres Wildes geleistet haben. Wir würden uns freuen, wenn noch weitere Landwirte und Lohnunternehmer folgen würden. Bei Interesse meldet Euch einfach bei Markus Große Bockhorn. Weitere Details können auch dem nachfolgenden Text des LJV entnommen werden.

Vielen Dank für jede Unterstützung!

Akustischer LJV Wildretter (Quelle: www.ljv-nrw.de)

Seit 1993 sucht Wildmeister Thomas Berner jedes Jahr bis 180 Hektar Wiesen im LJV Lehr- und Forschungsrevier ab. Dabei wurde ein extrem lauter Signaltongeber mit niedriger Stromaufnahme gesucht und gefunden. Gleich das erste Gerät brachte die erwünschte Wirkung: Mit seinen 105 dB Schalldruck in 3 Meter Entfernung verscheucht es sehr viele Wildtiere zuverlässig. Inzwischen benutzen wir das Gerät seit vier Jahren und können zusätzlich auf die Erfahrungen vieler Revierinhaber, die dieses Gerät ausprobierten, zurückgreifen. Diese gesammelten Erfahrungen sind so gut, dass wir jetzt damit an die breite Öffentlichkeit gehen möchten und auf noch mehr Nachahmer hoffen.

Sie können die vier benötigten Teile kaufen, die in wenigen Minuten zu einem einsatzfähigen Gerät zusammengebaut werden können. Nähere Infos gibt es u.a. hier :
(http://reicheltpedia.de/index.php/Wildtiere_retten)
Dieser sogenannte akustische LJV Wildretter nach Wildmeister Thomas Berner kann auf ganz vielfältige Art und Weise eingesetzt werden:

  1. Als Ergänzung zu den bekannten Flattertüten, um Ricken zu veranlassen ihre Kitze aus der Wiese zu führen. Dabei beschallt ein Gerät eine etwa 5 Hektar große Fläche eine Nacht lang. In Siedlungsnähe muss man natürlich den Lärmschutz beachten. Da der Schall sich aber nur in eine Richtung entwickelt, ist es möglich die Geräte nah an eine Bebauung aufzustellen.
  2. Als Ersatz für den Jagdhund, indem man mit Gehörschutz die Fläche unmittelbar vor der Mahd im Zickzack abläuft.
  3. Angebracht an der landwirtschaftlichen Maschine verscheucht es Wild direkt vor der eigentlichen Gefahr. Auch hier gilt: Der Schall entwickelt sich nur in eine Richtung. Das ist gut für den Fahrer in der Schlepperkabine, der nur sehr wenig von dem Krach mitbekommt. Zur Wildrettung muss das Gerät allerdings so angebracht werden, dass der Schall in die noch zu schneidende Fläche geworfen wird. Bei großen Arbeitsbreiten sollten sogar zwei bis drei Geräte im Abstand angebracht werden.


Gerettet werden fast alle Feldhasen und Wildkaninchen ab einem Alter von etwa drei Monaten, erwachsene Fasane - nicht jedoch brutstarre Hennen -, Rehkitze ab etwa drei Wochen Alter und natürlich alles erwachsene Wild. Wenn man die Flächen gar nicht mehr absucht, sondern nur noch mit dem akustischen LJV Wildretter an den landwirtschaftlichen Maschinen arbeitet, dann scheint es so zu sein, dass Fasanenhennen ihre wenigen Tage alten Gesperre aus der Fläche langsam hinaus führen. Allerdings muss dann zusätzlich von innen nach außen oder von einer Seite zur anderen unter Berücksichtigung einer Fluchtmöglichkeit des Wildes gemäht werden.

Aber selbst wenn der akustische LJV Wildretter nur ein einziges Wildtier in einer Fläche rettet, ist er sein Geld allemal wert.
Vielleicht sollten die großen Landmaschinenfirmen Claas und Krone einmal überlegen, ob so ein Tonfolgesignalgeber nicht einfach direkt ab Werk an alle Erntemaschinen angebracht wird und von der Kabine aus zu schalten ist. Alle Wildtiere würden es Ihnen danken!

Die Empfehlung von innen nach außen
… oder von einer Seite zur anderen zu ernten, sollte in der Landwirtschaft bei allem Maschineneinsatz auf dem Feld genauso Pflicht werden, wie das Verbot der Nachtarbeit mit Scheinwerfern. Und warum sollte nicht mal über eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf landwirtschaftlichen Flächen nachgedacht werden? Leider wird in Naturschutzgebieten oft genauso gewirtschaftet wie auf konventionellen Flächen. Hier wäre ein Umdenken am ehesten umzusetzen. Doch leider arbeiten in Naturschutzgebieten die gleichen Maschinen wie überall, mit den gleichen negativen Auswirkungen. Es ist gut vorstellbar, das sich der akustische LJV Wildretter auch für das Drücken von Sauen im Mais bewährt. Allerdings liegen hier bis dato noch keine Erfahrungen vor. Zur Schwarzwild-Wildschadenverhütung wird sich dieses Gerät dann aber doch nicht einsetzen lassen, da allgemein bekannt ist, dass sich Wild sehr schnell an regelmäßige Geräusche gewöhnt. Wir würden uns freuen, wenn Sie dieses Gerät nachbauen und uns Ihre Erfahrungen – egal welcher Art – berichten würden.

LJV NRW

Bauanleitung: In nur drei Schritten zum Erfolg!

  1. 10 mm Loch für den Druckschalter bohren
  2. Druckschalter und Batterieklipp verbinden und
  3. 9 V Block am Deckel ankleben - fertig!


Eine lötfreie Bauanleitung mit Schaltplan finden Sie auch unter dem folgenden Link: http://reicheltpedia.de/index.php/Wildtiere_retten

Alle Teile für den akustischen LJV Wildretter können Sie z. B. bestellen bei:

http://www.reichelt.de
Tel.: 0 44 22 – 955 333
Fax.: 0 44 22 – 955 111
1 Signaltongeber Art.-Nr.: AP 4
1 Druckknopfschalter Art.-Nr.: EL ESD
1 Anschlussklemme Art.-Nr.: SCOTCHLOK UY
1 Batterieklipp für 9 V Block Art.-Nr.: CLIP HQ9V

http://www.conrad.de
Tel.: 01 80 – 5 31 21 11
Fax.: 01 80 – 5 31 21 10
1 Signaltongeber Art.-Nr.: 751839 - 62
1 Druckknopfschalter Art.-Nr.: 702285 - 62
1 Anschlussklemme Art.-Nr.: 540012 - 62
1 Batterieklipp für 9 V Block Art.-Nr.: 624691 - 62          (Alle Angaben ohne Gewähr!)

Für Rückfragen:
LJV Biotop- und Artenschutzzentrum , Orsoy-Land 4 b , 47495 Rheinberg
Tel.: 0 28 43 – 92 34 86 , Fax.: 0 28 43 – 16 01 97
E-Mail: artenschutzzentrum@ljv-nrw.de
LJV Haftungsausschluss:
Alle in diesem Merkblatt enthaltenen Angaben, Anleitungen, Methoden, Daten etc. sind vom Landesjagdverband NRW e. V. erarbeitet und geprüft worden. Da eine Anwendung ohne Einfluss und Kontrolle des LJV NRW e. V. statt findet, muss jegliche Haftung und Gewährleistung für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ausgeschlossen werden. Dieses Merkblatt ist eine Fachanleitung für Jäger in Nordrhein-Westfalen. Der LJV NRW e. V. setzt deshalb voraus, dass der Leser die nötige Vorsicht walten lässt, Herstellerhinweise, Gebrauchsanweisungen und geltende Gesetze achtet, sowie die Ausübung durch Unbefugte verhindert bzw. ausreichend vor Gefahren schützt.

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