Wildtierrettung mit moderner Technik
Im Zeitraum von Anfang Mai bis Ende Juni, wenn das Rehwild seine Kitze setzt, sind Jäger und Landwirte gefragt, vor der Mahd die Wiesen nach gesetzten Kitzen zu durchsuchen. Durch den Einsatz moderner Technik in Form von Drohnen mit Wärmebildkameras ist das mittlerweile deutlich effektiver geworden, fordert aber trotzdem den unermüdlichen Einsatz von Freiwilligen und den betroffenen Landwirten.
Die Hegeringe Telgte-Westbevern und Ostbevern haben sich auf die Fahne geschrieben, durch den Einsatz von Drohnen mit Wärmebildkameras die Wildtierrettung deutlich effektiver zu gestalten. Es wurde zuerst eine, dann noch eine zweite Drohne angeschafft, um sicherzustellen, das im Bedarfsfall immer eine Drohne verfügbar ist und ggf. sogar mit 2 Drohnen gleichzeitig gearbeitet werden kann.
Doch die Technik alleine führt natürlich nicht zum Ziel. Es braucht auch die Drohnenführer, die zum einen an den Drohnen ausgebildet sind und zum anderen auch bereit sind, an vielen Tagen im Mai und Juni früh aufzustehen, um bei Sonnenaufgang vor der Mahd die betroffenen Wiesen zu durchsuchen. Aktuell sind Sebastian Kortmann, Dirk Lütke Dartmann, Bernd Nientied, Andreas Heyen und Josef Strotmeier die Piloten an den Drohnen und überwiegend ehrenamtlich tätig. Für ihren Dienst am Tierschutz können wir gar nicht genug Danke sagen!
Alleine im Mai haben unsere Drohnenpiloten zusammen mit den Helfern und den Landwirten 21 Einsatztage gehabt. Es wurden 320ha Land abgeflogen, 41 Rehkitze und einige Junghasen und Fasanengelege und sogar ein Gelege des großen Brachvogel entdeckt und gerettet. Dabei waren an etlichen Tage sogar beide Drohnen parallel im Einsatz. Bis Ende Juni waren es dann 29 Einsatztage, über 400ha Land und 89 gerettete Kitze. Was für ein Erfolg!
Die größte Herausforderung dabei war die Organisation der "Aufträge", die häufig sehr kurzfristig reinkamen. Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, sollten Aufträge immer mit einer Vorlaufzeit von 1-2 Tagen angemeldet werden, damit sich die Drohnenpiloten darauf einstellen können. Hier sind die Landwirte gefragt, möglichst früh eine anstehende Mahd zu melden. Denn jeder Landwirt ist verpflichtet, vor der Mahd Maßnahmen zu ergreifen, die dem Tierschutz dienen. Der Einsatz von Drohnen ist dabei eine sehr effektive Methode. Weiterhin werden auch immer 2-3 Helfer benötigt, die die gefundenen Kitze aus den Wiesen zu tragen.
Wer Interesse hat, selber Drohnenpilot zu sein oder als Helfer unterstützen möchte, kann sich gerne bei Dirk Lütke Dartmann unter dirk.luetkedartmann@hegering-telgte-westbevern.de melden.